Jens Appell und Volker Hohmann:
Messung der Lautheitssummation bei Normal- und Schwerhörenden, 1998

Zusammenfassung:

Das Phänomen, daß bei gleichem physikalischen Pegel Schalle größerer Frequenzbandbreite lauter beurteilt werden als Schalle geringerer Bandbreite, wird als Lautheitssummation bezeichnet. Der Effekt der Lautheitssummation ist bei Schwerhörenden in der Regel geringer als bei Normalhörenden. Für die Entwicklung und Anpassung von Hörgeräte-Algorithmen, die auf den Ausgleich der Lautheitswahrnehmung bei Schwerhörenden optimiert sind, ist es daher notwendig, die Lautheitssummation schnell und effektiv messen zu können. Während bislang eine Quantifizierung der Lautheitssummation in aller Regel durch Lautheitsvergleichsmessungen durchgeführt wurde, wird in dieser Arbeit die Lautheitssummation bei Normal- und Schwerhörenden mit Hilfe der kategorialen Lautheitsskalierung bestimmt. Die Ergebnisse werden mit Lautheitsmodellen verglichen, von denen angenommen wird, daß sie anhand des Schallspektrums die Lautheit für Normal- und Schwerhörende vorhersagen können. Dabei zeigt sich, daß die experimentellen Ergebnisse aus der Lautheitsskalierung sehr gut mit den Modellvorhersagen übereinstimmen.

Im Anschluß werden verschiedene Varianten von Lautheitsvergleichsmessungen zur Quantifizierung der Lautheitssummation vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, daß Lautheitsvergleichsmessungen sehr stark von den Versuchsbedingungen bestimmt werden und daß das Antwortverhalten der Versuchspersonen eventuell auch durch andere Parameter, wie beispielsweise die Lästigkeit, bestimmt werden.

 
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